NAJU Gruppe Lixfeld – Bienensilvester

Die Sommersonnenwende ist ein wichtiger Tag im Bienenjahr, denn sie markiert dessen Ende. Die Insekten merken, dass die Tage nun kürzer werden und stellen sich auf den kommenden Winter ein. Dazu gehört auch, überflüssige Esser loszuwerden. Die Drohnen, also die männlichen Bienen, werden nach und nach bei der sogenannten Drohnenschlacht aus dem Volk geschmissen. Passend zur Sommersonnenwende veranstalteten die Gruppenleiter der Lixfelder Mauersegler ein spannendes Programm:

Nach einer kleinen Wanderung zur örtlichen Streuobstwiese konnten die Kinder bei einem 1,2 oder 3 Quiz rund um die Honigbiene zeigen, dass sie schon echte Experten auf dem Gebiet sind. Anschließend lernten sie die faszinierenden Insekten an vier Stationen mit allen Sinnen näher kennen. Den 23 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zwischen sechs und zwölf Jahren wurden Laufkarten ausgehändigt und schon ging es los.

Bei einer Honigverkostung lernten sie verschiedene Sortenhonige kennen und lieben. Die regionale, feste Frühtracht und der flüssige Robinienhonig waren sehr beliebt, während der besonders würzige Buchweizenhonig wenige Fans hatte. Die Kinder erfuhren, dass Honig nicht nur aus Nektar gewonnen wird, sondern auch aus Honigtau, einer zuckerhaltigen Lösung, die von Läusen abgesondert wird. Aus Honigtau entsteht dunkler Waldhonig.

Mithilfe eines Schaukastens konnten die Kinder direkt in das Gewimmel eines kleinen Bienenvolkes schauen und nicht nur die Königin ausfindig machen, sondern auch deren Pollen- und Honigvorräte anschauen und die verschiedenen Brutstadien entdecken.

An der Bienenwachsstation erfuhren die Kinder, dass die Bienen kleine Wachsplättchen aus Drüsen am Hinterleib absondern und diese zum perfekten sechseckigen Wabenbau nutzen. Winzige, frische Wachsplättchen vom Vormittag wurden gezeigt sowie Wildbau aus dem Bienenvolk. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer rollten selbst eine kleine Wachskerze aus Wachsplatten, die sie mit nach Hause nehmen konnten.

Absolutes Highlight für Groß und Klein war das Drohnenkuscheln. Da die männlichen Bienen keinen Stechapparat besitzen, konnten die Kinder sie gefahrlos auf die Hand nehmen und streicheln. Die weichen Härchen, die Fühler und die kleinen „Füßchen“ der Tiere wurden regelrecht bewundert. Manche Kinder trauten sich auch, die Drohnen zu zeichnen. So nennt man eigentlich das Markieren der Königin mit einem bunten Farbklecks auf dem Rücken. Nach der Kuschelstunde wurden die Drohnen zurück in ihr Volk gebracht, wo sie glücklicherweise noch aufgenommen wurden und noch nicht der Drohnenschlacht zum Opfer fielen.

Selbstgebackene Honigkekse sorgten noch für eine Stärkung, bevor zum Abschluss ein wildes Drohnenschlachtspiel gespielt wurde. Dabei durften die Mädchen die Jungs aus ihrem Volk schmeißen. Der Fairness halber schlüpften die Mädchen aber auch noch einmal in diese undankbare Männerrolle.

Diese ungewöhnliche Art, Sylvester zu feiern, wird den Kindern vermutlich noch lange in Erinnerung bleiben.

Text: Anna-Lena Krett