Wildnistour Jämtland 2019

Schon am Freitagabend trafen wir uns in der Geschäftsstelle in Wetzlar, spielten ein paar lustige Spiele und lernten uns kennen. Am Samstag ging es dann mit dem Zug in Richtung Schweden, wie nicht anders zu erwarten mit einigen kleineren Verspätungen. Unsere Anreise dauerte 2 Tage, aber durch den Nachtzug (mit Betten) und der Fähre kamen wir munter und ausgeschlafen an. Mit dabei hatten wir 5 weiße Säcke, voll mit Lebensmitteln, die wir an der Fjäll Station abgaben, um sie in einem kleinen Zwischen Stopp, nach 7 Tagen wieder abzuholen.

Nach nur 10 Minuten im Gebiet begegneten wir schon unserem ersten Rentier mit Kalb. Die Stimmung war froh uns ausgelassen und hielt sich auch bis zum Ende. Es gab selten Streitereien und wir haben uns alle gut verstanden. Alle waren so motiviert, dass wir sogar ausdiskutieren mussten wer den Spüldienst übernehmen durfte. In jeder freien Minute wurde Karten gespielt und ein Highlight waren die abendlichen Lesestunden. Denn den Schrecksenmeister lasen wir bis zum Ende durch.

Einer unserer Lieblingtarpplätze war direkt an einem großen See mit Sandstrand, an dem wir einen Lagertag verbrachten und uns leckere Pfannekuchen beglückten. Derr Tarpaufbau am Vortag gestaltete sich allerdings chaotisch, wir stellten uns sogar so doof an, dass wir von einem weiteren Wanderer gefragt wurden, ob wir Hilfe bräuchten.

Die Landschaft war vor allem durch das Heidekraut geprägt und begleitete uns fast immer. Aber durch den Aufstieg des Sylarnas und des Helgas bekamen wir genügend Abwechslung und trotz des steilen und anspruchsvollen Aufstieges (Für die meisten war es die erste Tour)  ,war die Aussicht jeden Meter wert. Dabei waren wir sogar für einen kurzen Moment in Norwegen Täglich kamen wir an etlichen Seen vorbei und nutzen die Gelegenheit uns zu erfrischen und unsere Wasservorräte aufzufüllen.

Mit dem Wetter hatten wir dabei mehr als nur Glück ,.außer am zweiten Tag hatten wir Sonnenschein ,an einem der wärmsten Tage waren es 35° .Die Nächte boten dabei eine erfrischende Kühle ,die einige Male sogar in leichtem Frost endete.

„Ich glaube mein Hirn ist froggeschostet!“ So endete unser Tagesaufstieg auf den Sylarna nachdem wir eine kühle Erfrischung im, am Eis grenzenden, Gletschersee nahmen.

Die Sonnenuntergänge waren jeden Abend traumhaft, doch es wurde vor allem an den ersten Tagen gar nicht richtig dunkel. Besonders der farbenfrohe Himmel tauchte die Landschaft in ein ganz besonderes Licht.

Es war wunderschönes Gefühl Teil einer so harmonischen Gruppe zu sein, doch wir waren nicht alleine. Auf unserer ganzen Tour wurden wir von unsren kleinen schwedischen Freunden, denn liebsamen Mücken begleitet, leider deutlich in Überzahl. Aber nicht nur Mücken, auch die Rentiere waren stetige Begleiter auf unserer abenteuerlichen Reise

Das Essen war besser als erwartet und für eine Wildnistour wirklich abwechslungsreich und von Tortellini zu Milchreis bis Knödel war alles dabei und auf einer Wildnistour mit ordentlich Kohldampf schmeckt alles gut.

Mit einem Rucksack einen Hügel rauf und runter, in klaren Bergseen baden, die Natur bei jeder Wetterlage genießen und einfach mal die Ruhe um sich herum wirken lassen. Sich in der Gruppe aufeinander verlassen können. Wenn du genau darauf Lust hast, kannst du gerne nächstes Jahr mitkommen;)

 

 

 

Text: Claudia Scheja, Amelie Siebenlist, Lina Lambert