Mitmachaktion der NAJU Steinbach

„Stunde der Gartenvögel“ & „Bunte Meter für Deutschland“

 

IMG_8972 Leoni auf BretternZur bundesweiten Mitmachaktion „Stunde der Gartenvögel“, die dieses Jahr zum 12ten Mal stattfindet, trafen sich am Samstagmorgen am Kindergartenweg etwa 10 Mitglieder der NAJU-Gruppe und einige Erwachsene, um unter Leitung des Kreisvorsitzenden Dr. Achim Zedler die diesjährige Vogelzählung durchzuführen. Ausgestattet mit einer „Zählhilfe für Gartenvögel“, einem Flyer, auf dem die häufigsten Arten mit Portraitfoto aufgeführt sind, horchten und suchten wir am Himmel, auf den umliegenden Gartenflächen und in den Baumkronen nach allem, was fliegt und singt. 26 Arten wurden erkannt, am häufigsten waren die Amsel mit 14 und die Mehlschwalbe mit 10 Individuen, außerdem wurden u.a. Buchfinken, Bachstelzen, Mönchsgrasmücken, Goldammern, Stieglitze und Mäusebussarde gezählt, sowie als „Highlight“ ein Weißstorch, der auch das Wappen des NABU ziert.

Dr. Zedler führte aus, dass der farbenfrohe Stieglitz, der Vogel des Jahres 2016 ist, seinen eigenen Namen rufe ( „stiegelitt“). Als Vollvegetarier benötige er als Lebensraum leicht verwilderte Ecken im Garten, in denen Brennnesseln und insbesondere Disteln belassen würden, die seine Lieblingsspeise seien, worauf auch sein zweiter Vorname, nämlich „Distelfink“ hindeute.Eine weitere interessante Information gab es zu den Hausrotschwänzen: wenn man im Sommer ein von der Färbung her weibliches Tier singen höre, dann sei das ein Männchen im „Jungvogelkleid“, denn Weibchen singen nicht. Erst im Spätsommer erlangten die jungen Männchen ihre endgültige Farbe, finde das sogenannte „Umfärben“ statt.

Die Anwesenheit der Mäusebussarde über dem Dorf erklärte Dr. Zedler damit, dass vermutlich gerade jetzt und hier eine gute  „Thermik“ herrsche, was bedeute, dass ein Schlauch von warmer und damit aufsteigender  Luft den Greifvögeln ermögliche, sich ohne Anstrengung hochtragen zu lassen. Diese Strömung sei mit unseren Sinnen nicht wahrnehmbar.

Mitmachaktion zu „Bunte Meter für Deutschland“

Nachdem die Zählung beendet war, zog die Gruppe mit dem Bollerwagen, auf dem  einige Gartengeräte transportiert wurden, weiter, zu dem zweiten Ziel an diesem Morgen: „Bunte Meter für Deutschland“ zu schaffen, das heißt, eine Wildblumenwiese mit einheimischen Samen einzusäen. Die Vorsitzende des NABU Steinbach, Luise Klee erklärte, dass für Vögel und Insekten einheimische Pflanzen zum Überleben notwendig seien, außerdem gäbe es keine Nahrung und keinen Schutz, wenn der Rasen oder die Wiese, wie mancherorts üblich, „ameisenkniehoch“ gemäht würde.

An dem Gartengrundstück, auf dem dankenswerterweise Norbert Magel große Beete zur Verfügung gestellt hatte, bereiteten die NAJUs den Boden für die Aussaat vor. Die Samen sind Licht – Keimer, weshalb sie nicht zu tief in den Boden eingebracht werden sollten. Nach der Aufrauhung des Bodens mit den mitgebrachten Rechen säten die Kinder ein und drückten die Samen fest. Das war lustig, weil es einige Geschicklichkeit erforderte, mit den Schuh – Brettchen über die Beete zu laufen.Schlussendlich wurde gewässert und einige der NAJUs erklärten sich bereit, bei Folgebewässerungen zu helfen, falls es in den nächsten Tagen zu wenig Regen geben sollte.

Nun ist zu hoffen, dass die bald farbenfroh sprießende Blumenwiese Gartenvögel und Insekten beglückt. Den Akteuren jedenfalls haben beide Aktionen viel Spaß gemacht.

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