#repairtheworld unser Ausnahmezustand

Elena Scheuer

Der Ausnahmezustand wurde erklärt! Zum zweiten Mal und wieder aus gutem Grund! Diesmal in Lindenfels auf dem etwas versteckten Zeltplatz „Matterloch“. Das kleine Tal im Odenwald wurde besetzt mit einem großen Haufen Zelte. Aber die drei regelmäßig genüsslich schnaubenden Pferde waren dauernd nebenan auf der Weide, also war unser friedliches Motto #repairtheworld wohl allgemein spürbar.

 

Sonst im Blick fast nur Bäume und blauer Himmel und schnell nach Ankunft wurde jede kleine Fläche zum Frisbee spielen oder entspannen fern der Mittagshitze genutzt. Insgesamt waren wir dort 70 junge Menschen von 16 Jahren an aufwärts. Ein paar neue Gesichter waren dabei und viele gut bekannte Gesichter. Aber man lernt sich ja nie fertig kennen und so ging es trotzdem mit einem kreativen Kennenlernspiel los, wo jeder zum Tier wurde und sich auch noch dann in der richtigen Umwelt mit den richtigen anderen Tieren zusammentun musste.

Und Bewusstsein für Ökosysteme zu wecken, war erst der Anfang! Vertiefte Aufklärung über internationale Umweltpolitik, Ressourcenschutz, Bienensterben oder Mikroplastik aber auch musikalische Unterhaltung standen auf dem Programm. Mal ging es da eher nachdenklich, mal aber auch durchaus lustig zu. Auch bei der spätabendlichen Silent Disco durfte man zwischen den zwei DJ-Kanälen wählen und der eigene leuchtende Kopfhörer-Kopf machte aus einem dann ein Alien des blauen oder des grünen Stammes. Man durfte sogar selber auf die Bühne: Dabei öffneten einige Entertainer und Poeten Herz und Stimme oder reimten für mehr Umweltschutz mit Vogelgezwitscher im Hintergrund.

Dann wurde noch geklettert, gekünstlert und bald hatte die Hälfte unserer Herde mystische oder einfach nur schöne Henna-Tattoos auf Armen und Beinen. Und gegessen wurde auch. Vielmehr schmausten wir königliche, vegane Mahle. Der dritte Nachschlag wurde manchmal noch spätabends nachgeholt, so gut kochte die Fläming Kitchen für uns. Mit duftendem Essen saßen wir noch bis spät beim traditionellen Lagerfeuer. Unter klarem, alles und nichts sagendem Sternenhimmel. Da darf man schon mal nachdenklich werden. Aber die Hoffnung der jungen Weltreparierer*innen bleibt erhalten, solange das Lagerfeuer nicht aufhört zu brennen.

  • Kieran Thomas