Jahresthema 2017 – Der Boden, auf dem wir leben

Werde auch DU Bodenschützer*in!

Auf dem Boden der Tatsachen: Boden ist Leben

Warum sind Böden so wichtig?

Böden sind Lebensraum für viele Tierarten und Standort fast aller Pflanzenarten. Sie sind außerdem ein wichtiger Filter und Speicher im Wasserkreislauf, können sogar Kohlenstoff binden und so gegen den Klimawandel wirken. Sie sind ein Teil des Naturhaushaltes und vieler wichtiger Stoffkreisläufe. Ohne Böden wäre unsere Land- und Forstwirtschaft nicht denkbar. Über 90% unserer Nahrungsproduktion hängt alleine unmittelbar von ihnen ab. Zudem sind sie eine Rohstofflagerstätte und essenziell für die Produktion vieler Güter. Sie bilden die Grundlage für unsere Infrastruktur und bieten eine Möglichkeit zur Siedlung und Erholung. Abgesehen davon ist der Boden ein Archiv der Natur und Kulturgeschichte.

Boden ist also eine Existenz- und Lebensgrundlage und muss deshalb geschützt werden!

 

moosbedeckter Boden am Straßenrand

 

Was ist überhaupt Boden?

Als Boden bezeichnet man die oberste belebte Schicht der Erdkruste, die von Wasser, Luft und Lebewesen durchdrungen ist.

Böden entstehen im Laufe von Jahrtausenden durch die Verwitterung von Gestein und dessen Vermengung mit organischem Material. Auch die Einwirkung des Klimas und die Aktivitäten von Bodenorganismen und der Menschen beeinflussen ihre Entstehung stark.

Jeder Boden besteht aus charakteristischem Material mit typischen physikalischen und chemischen Eigenschaften, wodurch man jeden Boden einem bestimmten Bodentyp zuordnen kann. Jeder Bodentyp besitzt eine charakteristische Abfolge von Bodenhorizonten. Zusätzlich gibt es verschiedene Bodenarten, welche sich anhand des Korngößengemisches erkennen lassen. So unterscheidet man zwischen Sandböden, Schluffböden, Lehmböden und Tonböden.

Böden werden durch Versiegelung, Verdichtung, Übernutzung, Erosion und Schadstoffeinträge geschädigt. Grund dafür ist der zunehmende Druck durch massive Inanspruchnahme des Menschen und Ausdehnung der wirtschaftlichen Aktivität. Damit zerstören wir eine unserer wichtigsten Lebensgrundlagen!

 

Straße mit Riss

 

Wie werde ICH Bodenschützer*in?

Was Verbraucher*innen tun können:

  •  Regionale Lebensmittel einkaufen,  durch die nicht die Böden in anderen Teilen der Welt beansprucht werden
  • Auch bei anderen Produkten ist es wichtig darauf zu achten, dass sie ökologisch oder sozial zertifiziert sind, da dies zu einer bodenschonenden Produktion beitragen und die Einhaltung der Rechte von Bauern fördern kann
  • Upcycling (Ausgediente Alltagsgegenstände in neuen Produkten wiederverwerten) um Müll zu sparen
  • Verzicht auf Unkrautvernichter im heimischen Gartenbeet.
  • Torffreie Blumenerde verwenden (Torf wird aus unseren Mooren entnommen, wobei diese massiv geschädigt bzw. zerstört werden)
  • Sparsamer Einsatz von Streusalz im Winter schont Böden und Gewässer. Als Alternative kann z. B. auch Sand eingesetzt werden.
  • „Urban Gardening“– Bürgerinnen und Bürger können sich gemeinsam für mehr Grünflächen in ihrer Nachbarschaft einsetzen.
  •  Vorhandene Brachen oder ausgediente Verkehrsflächen bieten gute Chancen für die Renaturierung, Entsiegelung oder auch Urban Gardening Projekte.
  • Politisch für Bodenschutz engagieren

 

Was die Landwirtschaft tun kann:

  • Standortangepasste Anwendung von Düngung und bodenschonenden Bearbeitungsmethoden reduziert den Einsatz von Mineraldünger und vermeidet Überdüngung.
  •  Erosionsschutz und organische Düngung um den Humusgehalt der jeweiligen Bodentypen zu erhalten/aufzubauen.
  • Der Anbau standortangepasster Pflanzenarten, dies minimiert die Anfälligkeit gegenüber Mangelerscheinungen, Krankheiten und Schädlingen. Somit sind weniger Pflanzenschutzmittel oder Dünger notwendig.
  •  Aufforstung als Erosionsschutz
  •  Regional angepasste Landschaft fördern
  •  Verdunstungsarme Methoden der Bewässerung um Versalzung zu vermeiden
  •  Mineralische Düngung bei der fossile Rohstoffe eine untergeordnete Rolle spielen

 

Was die Politik tun kann:

  • Bei Bauprojekten müssen bereits in der frühen Planungsphase die Auswirkungen auf den Boden berücksichtigt werden
  • Förderung von Entsieglung oder Flächenrehabilitierung
  • Verdichtung bestehender Bebauung, anstelle neuer Siedlungs- und Verkehrsflächen
  • Den Produzenten und Verbrauchern ein Informations- und Beratungsangebot zum nachhaltigen Bodenmanagement zur Verfügung stellen.
  • Gesicherte Landrechte auf globaler Ebene (Insbesondere in Entwicklungsländern)

 

Schaufel im Waldboden

 

Weiterführende Links

Bei Grund zum Leben gibt es Zahlen, Fakten und Dossiers zu Themen wie Boden, Ernährung, Städte, Wasser, Identität, Globalisierung, Klima, Energie und vielem mehr.

Auch auf der Homepage des Umweltbundesamtes findest Du zahlreiche Infos und Publikationen zum Thema.