Gruppen leiten lernen – Grulei Teil 2

Mit dem zweiten Teil des Gruppenleiterleiterlehrgangs 2023 konnten 14 Teilnehmer ihre Qualifikation für die JuLeiCa abschließen. Am ersten Abend konnte sich die Gruppe über ihre Erfahrungen über pädagogische Herausforderungen austauschen. Mit einer Altersspanne von 16 bis Anfang 60 und Einsatzgebieten von Freizeiten bei der NAJU Hessen, über NAJU Gruppen bis hin zu allgemeinem Interesse und Plänen, war alles vertreten und entsprechend vielfältig auch die bisher gemachten Erfahrungen.
Der Freitag stand ganz unter dem Thema Konflikte. Am Vormittag konzentrierten wir uns vor allem auf die Prävention solcher, also was Kinder und Jugendliche brauchen, um sich möglichst wohl uns sicher zu fühlen, wann man eingreifen sollte und wann man junge Menschen ihre Konflikte selbst lösen lassen sollte. In diesem Zuge haben wir auch über eine konstruktive Kommunikation geredet.
Am Nachmittag übten wir den Umgang mit ausgebrochen Konflikten – also wie man Vorgehen kann, wenn sich Kindern und Jugendliche doch mal aus den verschiedensten Gründen in die Haare kommen. Aufgelockert wurde das Samstagsprogramm mit einem Spaziergang, den wir natürlich direkt genutzt haben, um noch einen Input zum Thema Gefahrenwahrnehmung einzubauen, sowie einen Rundumschlag zum Thema Krisenmanagement, etwas, was man hoffentlich nie brauchen wird, es aber gut ist, schon mal gehört zu haben, wie man in den schwersten Situationen reagieren muss. Hierzu bieten wir auch immer wieder Fortbildungen für unsere Teamer an.
Das Abendprogramm fühlte ein klassisches NAJU-Nachtrollenspiel. Hier galt es nicht nur in die Rolle von Eulen und Krähen zu schlüpfen und einen Schatz zu heben, sondern auch zu überlegen, wie weit unsere Teilnehmer sich mal spielerisch prügeln sollten, wo Gefahren in der Nacht lauern und wie man bei Spielen in Großflächigen Gebieten die Übersicht behält.
Herzstück des zweiten Grulei Wochenende bildeten wie jedes Jahr die naturpädagogischen Gruppenstunden. Hier konnten sich die Teilnehmer am Samstag selbst ausprobieren. Die drei Gruppen hatten jeweils eine gute Stunde Zeit, sich ein Programm für eine Stunde für eine Zielgruppe ihrer Wahl zu überlegen und anschließend mit uns durchzuführen. Wir durften drei wunderbare Gruppenstunden erleben, die jeweils andere Schwerpunkte setzten. In der ersten Gruppenstunde erlebten wir eine ornithologische Wanderung, in der man allerlei lernen und beobachten konnte. In der zweiten konnten wir Blumen, Kräuter und allerlei Pflanzen von der Wiese bestimmen und uns anschließend unsere eigenen Postkarten basteln. Und in der letzten Gruppenstunde des Tages spielten wir allerlei Spiele, die sich um toben, Vertrauen und Teambuilding drehten. Anschließend sprachen wir mit den Gruppen darüber, was gut lief, wo wir oder auch sie selbst noch Verbesserungspotenzial sehen und wie es ihnen dabei ging.
Nach erfolgreichem Tag ließen wir den Abend bei alkoholfreien Cocktails, Snacks und lustigen Gruppenspielen ausklingen. Wer von den Teilnehmern hat wohl gemerkt, wie wichtig gemeinsame Aktionen, die Spaß machen, gut für das Team sind?
Für den Sonntag hatten wir Lisa Wattenberg als externe Referentin für das Thema Kinderschutz und Prävention sexualisierter Gewalt vor Ort. Diese führte uns den Vormittag hindurch mit rücksichtsvollem, aber auch eindringlichem Vorgehen durch dieses schwierige Thema. Von Prävention über erkennen bis hin zum Handeln. Eine Gelegenheit, die unsere eigenen Teamer, die den Grulei geleitet haben, direkt genutzt haben, um ihr Wissen wieder mit aufzufrischen.
Wir hoffen, alle Beteiligten konnten viel lernen und in Zukunft ihr Wissen in der pädagogischen Ehrenamtlichen Arbeit gut nutzen.
(Text: Felix Schneeweiß)