Biodiversität hautnah erleben

Biodiversitätscamp? Was ist denn das?
So oder ähnlich war meist die Reaktion beim Durchblättern des Programmhefts. Doch der sperrige Name hat wohl neugierig gemacht. Am ersten Mai Wochenende des Jahres fanden sich 14 Zehn- bis Dreizehnjährige in Wissels ein. Wir zelteten bei den drei ehemaligen Klärteichen, die nun seit einigen Jahrzehnten stillgelegt sind und um die herum langsam ein wunderschöner Naturraum entsteht. Diese werden vom NABU Kreis Fulda verwaltet und sind explizit als Anlauf Punkt für Naturpädagogische Aktionen angedacht.

Und genau um diesen ging es am Wochenende. Spielerisch lernten wir am Freitagabend allerlei darüber, was Biodiversität eigentlich heißt, welche Lebensräume es so gibt und was so um uns herum alles zu finden ist. Den Samstag verbrachten wir dann am nahegelegenen Haune Stausee. Hier zeigte uns Wolfgang Rieser vom NABU Petersberg erst eine Ausgleichsfläche auf der man allerlei Eidechsen finden konnte und die Heimat für Kreuzottern und umgesiedelte Wespen und Hornissen bietet.

Anschließend ging es mit Fernglas und Spektiv bewaffnet auf Ornithologische Wanderung den Stausee entlang. Neben den vielen Vögeln die es zu beobachten gab wurden wir am Ende mit einem super Blick durchs Spektiv auf zwei Graureiher Nester belohnt, bei denen man die Reiherküken beobachten konnte, die von ihren Eltern bewacht wurden.

Vor der leckeren Suppe zu Mittag galt es Tierpräparate im Wald zu erspähen. Hierbei merkten die Kinder, wie perfekt Eulen, Marder, Füchse und andere sich mit ihrer Farbe im Wald tarnen können. Am Nachmittag untersuchten wir die Furt am Ablauf des Stausees. Anhand unserer Funde, von Egeln, über Schnecken bis hin zu einer Elritze konnten wir eine grobe Einschätzung der Wasserqualität vornehmen … sie ist ok bis gut.

Am Abend gab es noch ein gemeinsames Lagerfeuer mit Stockbrot und wir konnten die Fledermäuse, die über die Wisselser Teiche flogen beobachten. Den Sonntag schlossen wir mit einem Input zum Thema Insekten ab. Neben Haufenweise Feuerkäfern konnten die Teilnehmer auch Schlupfwespen, Rosenkäfer, Springkäfer und jede Menge Asseln finden.

Das Feedback war durchweg positiv. Alle wünschten sich, es wäre länger gewesen und haben neben viel Spaß auch ein wenig an neuem Wissen mitgenommen.

 

 

Text: Felix Schneeweiß