Ein Wochenende Chamäleon sein

An einem warmen Wochenende im Juni war es soweit: 16 Kinder im Alter von 10 – 13 Jahren machten sich auf zum Zeltplatz Pfaffenwiesbach bei Wehrheim, um ein Wochenende ihre Sinne im Wald zu schärfen. Gemeinsam mit 4 Teamenden verbrachten die Teilnehmenden die Tage unter einem Tarp, im Wald und auf der Wiese. Bei einem gemeinsamen Kennenlernen lernte man schon einiges über die Anderen, während für das angekündigte Gewitter die kleine Hütte vorbereitet wurde. So ging es mit dem beginnenden Regen in die Hütte zum Werwolf spielen und quatschen, während draußen die Sachen unter dem Tarp lagen.

Die Dämmerung setzte langsam ein und so klang der Abend mit zwei gemütlichen und nur minimal chaotischen Werwolf-Runden am Lager aus. Die Nächte verbrachten wir unter zwei einfachen, im Wald aufgespannten Planen, die uns vor dem Regen schützten.

Zum Unglück der Teamenden, die mit auf die Plane gepasst haben ohne nass zu werden, begann der nächste Morgen relativ früh. Bereits um halb fünf sind die ersten Kinder wach gewesen, weil es schon hell war. Doch zum Glück für alle konnten sie noch einmal schlafen und wir machten uns erst später daran das Frühstück vorzubereiten. Am Vormittag beschäftigte sich die Gruppe näher mit Naturerfahrungsübungen zum Thema „Tarnen“. Dazu wurden einige kleine Spiele gespielt, die die Teilnehmenden dazu gebracht haben sich näher mit ihrer Umgebung, ihren Sinnen und Möglichkeiten des Verschmelzens mit der Natur auseinander zu setzen und Techniken wie Anschleichen zu lernen.

Nach dem Mittag begann das große Tarnen. Zunächst übten sie das Tarnen mit einfachen Alltagsgegenständen, die unter Laub und auf Bäumen der Umgebung angepasst wurden. Anschließend kamen die Teilnehmenden an die Reihe. Die Schlammpfütze an dem Brunnen nutzten einige aus und es kam gemeinsam mit der Tarnaktion zu einer kleinen Schlammschlacht. Getarnt wurde dann verstecken gespielt, was gar nicht mal so einfach war! Aufgeteilt in zwei Gruppen versteckten und tarnten sie sich im Wald und die jeweils andere Gruppe musste sie finden. Der Abend klang nach dem Essen vom najuberühmten Bannok bei dem gemeinsamen Werwolf spielen am Lagerfeuer aus.

Der Sonntag startete glücklicherweise etwas später als am Tag zuvor und so machten sich die etwas ausgeschlafeneren Teamenden ans Frühstück machen. Ein letztes Spiel spielten wir zur Freude der Kinder: Ziel war es, sich im Wald vor den Anderen zu verstecken und nach dem gefunden werden sich nicht fangen zu lassen. Nach einem kurzen Restessen war das Wochenende dann auch schon wieder rum. Und so machten sich die Kinder und Teamenden müde, dreckig aber zufrieden wieder auf die Heimreise.

Text: Amelie Ley