Survival-Camp 2021

Einmal ein Wochenende mit möglichst wenig Material verbringen, dies war das Ziel des Survivalcamps in der Nähe von Steinhaus bei Fulda. Am Freitagabend trafen wir uns um das verbleibende Tageslicht für den Aufbau des Lagers zu verwenden. Errichtet wurde es auf einer abgeschiedenen, privaten Streuobstwiese, die durch den lokalen NABU Verband vermittelt wurde. Schnell war eine Naturfeuerstelle aufgebaut und zwei einfache Tarp Planen zwischen den Obstbäumen als Behausung gespannt. Von einem nahen Acker wurden, mit Erlaubnis, einige Kartoffeln geerntet und auf der angrenzenden Wiese etwas Spitzwegerich und Scharfgabe gesammelt. Zusammen mit einem schnell zubereiteten Kräuterpesto wurden dann Bratkartoffeln und Bratäpfeln am Feuer verspeist.

Regen trieb uns kurz nach Einbruch der Dunkelheit dann schnell unter die Planen. Nachdem wir uns am Samstagmorgen aus den Schlafsäcken geschält hatten und das Feuer mit dem nassen Holz endlich brannte wurde unser Speiseplan noch mit Brombeeren und Bannok mit Apfelstücken erweitert. Tagsüber waren wir unterwegs um weitere Nahrung aus dem reichhaltigen Angebot der Natur zu sammeln. So fanden wir neben weitern Brombeeren noch Pflaumen, Mirabellen, Haselnüsse, Hagebutten, Weißdornbeeren und einem Parasol Pilz. Außerdem duften wir, natürlich auch hier mit Erlaubnis, den Hühnerstall eines NABU-Mitglieds plündern und konnten so einige Eier erbeuten. Abends wurde ein großer Teil der gesammelten Sachen zubereitet und das vielfältige Mahl verspeist.

Am Sonntagmorgen gab es noch einen frisch gekochten Holunder-Apfel Punsch und einen Hagebuttenaufstrich für das Kräuterbannok. Zwei Mitglieder des NABU-Ortsverbands besuchten uns nach dem Frühstück, um sich nach unserem Wohlbefinden zu erkundigen. Anschließend ging es auch schon ans Zusammenpacken und den Abbau des Lagers. Am Ende hinterließen wir nichts als platt gelegenes Gras und einige Erdkrümel, der wieder abgetragenen Feuerstelle. Alles in allem war es eine sehr schöne und spannende Veranstaltung, zwar mit etwas durchwachsenem Wetter, aber wie einer Teilnehmerin auffiel haben wir über das gesamte Wochenende nur eine leere Mehltüte als Müll produziert.

Text: Jens Rieser