Wildnistour Pfälzerwald 2020

2020 ist, wenn es um den Urlaub geht, ein schwieriges Jahr. Anstelle der Karpaten, wartete diesmal das „Wilde Deutschland“, mit seinem wunderschönen Wandergebiet der Pfalz auf uns.

Die Teilnehmenden wurden nach der Ankunft in der Geschäftsstelle direkt in ihre Bezugsgruppen eingeteilt, in denen sie die nächsten zwölf Tage verbringen würden. Danach ging es auch schon zum Zug, der uns alle nach Neustadt an der Weinstraße brachte. Dort angekommen wurden noch die Lebensmittelnachschübe verstaut und es konnte losgehen. Der Start war ungewohnt schwer, da die Gruppen zunächst aus der Rheinebene in die Wälder aufsteigen mussten und es mehr als nur warm war. Die Anstrengungen machten sich jedoch mit einem unglaublichen Ausblick bezahlt, welcher nur der Vorgeschmack für die nächsten Tage sein sollte.

   

In der ersten Nacht konnten wir aufgrund des guten Wetters unter freien Himmel schlafen, an dem klar und hell die Sterne funkelten. Für das richtige Feeling war damit gesorgt. An den nächsten Tagen wanderten die Gruppen zu verschiedenen Hütten des Pfälzerwaldvereins, an denen es Quellen oder fließendes Wasser gab. Durch das gute Wetter, konnten wir die Sterne unter freien Himmel weiterhin genießen. Jedoch wurden die Strecken und Höhenmeter eher klein gehalten, da Hitze, kaputte Füße und andere Aspekte das Vorankommen erschwerten. Allerdings gab es an den Lagerplätzen auch immer schöne Spaziermöglichkeiten, sodass jeder so viel laufen konnte wie er wollte.

Neben den Hütten des PWV durften wir auch eine Nacht auf dem Schul– und Biobauernhof „Gut Hohenberg“ verbringen, der direkt mit seinen vielen Tieren und dem reichhaltigen Gemüsegarten Punkte sammelte. An einem anderen Abend wurden wir spontan dazu eingeladen auf einem Jugendzeltplatz zu übernachten. Der nette Platzwart Otto tauschte viele Erlebnisse und Erfahrungen aus und es wurde ein lustiger Abend. Außerdem durften wir die Dusche des Platzes benutzen, was nach sechs Tagen Schweiß und Wald, ein wahrer Luxus war.

    

Auf der Hälfte der Tour trafen sich unsere Gruppen an einer Festhütte des PWV. Die netten Mitglieder des Vereins versorgten uns mit Nachschubrationen. Außerdem kamen wir in den Luxus von frischem Wasser und eisgekühltem, selbst gekelterten Apfel- und Traubensaft. Am nächsten Morgen wurden wir auch noch mit frischen Brötchen verwöhnt, was dann den ultimativen Glamping – Tour Gipfel traf. Nachdem alle Nachschübe verstaut waren, ging jede Gruppe wieder auf ihre eigene Strecke und wir versuchten, trotz der Hitze, soweit wie möglich vorwärts zu kommen. Dieser Drang wurde jedoch bald von einem heftigen Gewitter unterbrochen und bescherte allen eine feuchte, kurze Nacht. Zum Glück schafften wir es noch in eine kleine Schutzhütte, an der wir die Tarps aufbauen konnten. Dennoch wurde der Abend trotz des Wetters und Platzmangels noch super lustig. Leider währte die kühle Nässe nur kurz und bald hatte die Hitze uns alle wieder eingeholt. Deshalb war alles schon fast wieder trocken, als wir den Reinigshof erreichten. Dort teilten wir uns einen kleinen Zeltplatz, mit coolen Trockentrenntoiletten und frischem Quellwasser, mit anderen Urlaubern und Wanderern. Der Platz war außerdem gut zum Ausruhen und Lagern geeignet und so gab es einfach eine Tagestour durch die Sandsteinfelsen oder eine ausgiebige Pause für alle, die wollten.

   

Als Zugabe gab es an dem Tag noch Nudeln mit selbstgemachtem Kräuter Pesto. Schon neigte sich die Tour schon unweigerlich ihrem Ende zu. Eine Burgbesichtigung durfte aber trotzdem nicht fehlen und so ging es nochmal auf die Burgruine Neudahn zu. Nach einer letzten wunderschönen Nacht unter freiem Himmel und am See, trafen wir wieder die andere Gruppe. Gemeinsam gingen wir den anstrengenden Heimweg an. Trotz kleinen Schwierigkeiten und komplizierten Situationen konnten wir alle zufrieden und begeistert aus der Tour rausgehen und das „Wilde Deutschland“ definitiv empfehlen. Das Gebiet wurde auf jeden Fall bis auf die Nieren getestet und hat mehr als nur bestanden.

Lina und Claudia