Frankenberg. Er päppelt Fledermäuse auf, engagiert sich als Gruppenleiter in der Naturschutzjugend und verbringt außerdem einen großen Teil seiner Freizeit mit Vogelbeobachtung:
Jorre Hasler ist zwar erst 15 Jahre, hat aber in der Naturschutzjugend Frankenberg bereits alle Stationen durchlaufen – von der Kindergruppe bis hin zum Gruppenleiterlehrgang.
Mittlerweile ist der Frankenberger regelmäßig als Fledermausreferent tätig und leitet auch Freizeiten auf Landesebene. „Draussen in der Natur sein – das ist sein Ding“, verrät seine Mutter Sabine Hasler.
Auf die Naturschutzjugend aufmerksam geworden sei er während einer Klassenfahrt nach Burg Hessenstein, bei der er als Siebenjähriger erstmals an einem Fledermausabend teilgenommen habe, berichtet der Burgwaldschüler. In der Folgezeit sei er dann regelmäßig in die Kindergruppe der Frankenberger Naturschutzjugend auf der Burg gegangen und sei dann in die Jugendgruppe zu Frank Seumer gewechselt. „Manchmal nehme ich auch Fledermäuse mit zu mir nach Hause und päppele sie wieder auf mit Mehlwürmern“, so Jorre, der auch die NAJU-eigenen Bienen zusammen mit Gerhard Ködding betreut.
„Er ist einer der aktivsten und fleißigsten in der NAJU“, sagt deren Vorsitzender Frank Seumer über Jorre Hasler. Der 15-Jährige habe sehr gute fachliche Kenntnisse im Fledermausschutz und der Ornithologie – also Vogelkunde – und sei als Co-Kindergruppenleiter sehr beliebt. Zudem schaue er auch „über den Tellerrand hinaus“, sei auf Landesebene der NAJU gefragt und habe mittlerweile viele gleichgesinnte Freunde in Süd- und Mittelhessen gefunden.
Die Naturschutzjugend-Kindergruppe, die Jorre mit betreut, trifft sich einmal im Monat im NAJU-Haus auf dem Burgberg. Im Mittelpunkt der Gruppenstunden stehen das spielerische Entdecken der heimischen Tier- und Pflanzenwelt. Meistens seien acht bis zehn Kinder da, berichtet er. Neben den Gruppenstunden fänden meistens Samstags Arbeitseinsätze in der Natur statt. „Außerdem bieten wir Themenabende oder Bastelaktionen an“.
Zusammen mit Luisa Hoffmann leitet Jorre auch die Fledermausabende – entweder auf Burg Hessenstein oder im Rahmen von Ferienspielen. „Manche Schulklassen sind total begeistert. Vor allem, wenn wir nach der Präsentation hinterher raus gehen und Fledermäuse beobachten“, berichtet der Fledermausexperte. Ihn selbst fasziniere am meisten die Echoortung der Säugetiere. „Selbst wenn plötzlich eine Hand in zwei Meter Entfernung vor ihnen auftaucht, können sie noch ausweichen.“
Jorres Engagement für die bedrohten Fledermäuse hat sogar den Kinderkanal (KiKA) überzeugt und so hat der Fernsehsender im vergangenen Herbst ein Video mit ihm gedreht, das im November ausgestrahlt wurde.
Einen großen Teil seiner Freizeit verbringt Jorre mittlerweile auch damit, Vögel zu beobachten oder zu zählen. Ausgerüstet mit Fernglas und Kamera hilft er bei der Eder-Zählung oder verbringt mit Freunden ein Wochenende an der Nordsee um sich dort auf die Lauer zu legen. (bs)
Hier findet man das Video mit Jorre Hasler
Zur Person:
Jorre Hasler wurde am 20. März 2000 in Frankenberg geboren. Der 15-Jährige besucht derzeit die Burgwaldschule und engagiert sich seit seinem siebten Lebensjahr in der Naturschutzjugend.
Zum Verein:
Die Naturschutzjugend (NAJU) Frankenberg gründete sich als selbstständige Gruppe innerhalb des Naturschutzbundes Waldeck-Frankenberg (NABU) nach dem Hessentag in Frankenberg im Jahre 1989 und wurde 1995 zum eingetragenen Verein. Zentraler Treffpunkt und Ausgangspunkt für alle Aktivitäten ist der Gruppenraum auf dem Burgberg neben der Liebfrauenkirche. Erster Vorsitzender ist Frank Seumer. Aktuell zählt der Verein 350 Mitglieder, davon 90 Jugendliche und rund 60 Aktive. Kontakt: Frank Seumer unter Telefon: 06451-21715 oder per mail an frank@naju-frankenberg.de
(bs)
Quelle: HNA, Susanna Battefeld